Tio ist nicht gerade das was man als »stattlichen Kater« bezeichnen könnte, wenn man diese nach typischen, maskulinen Merkmalen auszeichnet zumindest. Während andere Männer seines Alters schon ein paar Zentimeter größer sind und im Durchschnitt auch oftmals mehr auf die Waage bringen, hat man es bei dem Schmusetierchen mit einem äußert zierlichen Exemplar zu tun. Beim ersten Betrachten würde man ihn wohl auf deutlich jünger schätzen, was aber nicht nur an dem mangelnden Wachstum oder der fehlenden Muskelmasse liegt, sondern auch an dem noch relativ rundlichem Gesicht bei dem man kaum von Definition reden kann.
Seine Züge sind anmutend feminin, sodass sich seine Gesprächspartner erst mal nicht 100%ig sicher sind, ob sie denn nun eine Knaben oder eine holde Maid vor sich haben. Jedoch hat sein Ausdruck meistens etwas spitzbübisches, über den nicht einmal die zartrosa Lippen und die geschwungenen Wimpern hinwegtäuschen können.
Nimmt man seinen Körper in seiner Nacktheit unter die Lupe fällt schnell auf, dass er sehr zierliche Schultern hat und diese auch kaum breiter sind als seine ebenso fragile Hüfte. Was ihn deutlich von einer Frau unterscheidet ist jedoch, dass er definitiv keine Stundenglas-Figur hat, aber es fehlt ihm eben auch der typisch männliche Zylinder-Bau. Am besten ließe sich der Körperbau wohl knaben- oder mädchenhaft bezeichnen.
Müsste man ein Wort nennen, um seine Gestalt zu beschreiben, dann wäre es wohl androgyn.
Einige Merkmale von Tio variieren, je nachdem in welcher Form man ihn antrifft. Dazu gehören zum Beispiel seine Augen. In seiner
menschlichen Form sind seine Augen von einem satten lila Farbton, welcher an frischen Flieder erinnert und in seiner
Halbform färben sich die Seelenspiegel in ein kräftiges Goldgelb und die Pupillen formen sich zu Schlitzen, wie man es von Katzen gewöhnt ist.
Weitere Eigenheiten seiner Halbform sind die Katzenohren mit schwarzem, kurzem Fell, welche aus seinem Schopf ragen und ein Indiz für seine Emotion geben können. So liegen sie bei Gefahr und Aggression an, während sie bei Neugier aufgestellt sind um auch jeden Mucks aufzunehmen. Außerdem entspringt an seinem Steißbein ein langer schwarzer Katzenschweif, der sich ab der unteren Hälfte in zwei Schweife spaltet. Außerdem sind seine Fingernägel und Eckzähne in dieser Form weitaus prominenter.
Generelle Kennzeichen seines Aussehens sind das silbergraue Haar; was etwas länger ist als bis zu seinem Kinn und zumeist sein rechtes Auge verdeckt; und die blasse Haut auf der man eigentlich sofort jeden Kratzer und blauen Fleck sehen kann.
Privat trägt Tio am allerliebsten bequeme Klamotten, wobei seine bevorzugten Farben bei der Kleiderwahl schwarz, grau und lila Farbtöne sind, doch wirklich abgeneigt ist er nichts, solange es ihn in seiner Bewegungsfreiheit nicht einschränkt und nicht altbacken aussieht. Manchmal peppt er seine Outfits mit Accessoires wie bunten Armstulpen, Krawatten oder Pins auf. Oftmals mutet seine Fashion-Koordination an einen »Back to School«-Look an, der an britische oder japanische Schuluniformen anlehnt, doch wirklich formell sieht es in seiner Freizeit nicht aus.
Arbeitet er jedoch am Abend im »Nobu«, muss der junge Kater ganz andere Stoffe an den Körper anlegen. Prachtvolle Kimono mit mehreren Schichten; wobei jeder Stoff von feinster Qualität ist und eine schillernde Farbe präsentiert; sowie traditionelle Accessoires, wie Seil-Obi (traditionelle japanische Gürtel) und rituelle Glocken mit Quasten oder Schleifen, lassen ihn wirken als wäre er eine edle Puppe gefertigt für einen Kaiser höchstpersönlich. Ihm persönlich gefällt dieser Stil nicht, da man sich kaum darin bewegen kann, doch mittlerweile hat er gelernt auf den hohen Geta (traditionelle japanische Holzsandalen) zu laufen ohne dem Kunden unfreiwillig in den Schoß zu fallen.
In seiner menschlichen Form wirkt Tio auf die meisten Personen in seinem Umfeld seinem zierlichen Dasein entsprechend: Schwach, naiv und kindisch. Seine wahre Natur strahlt er eher in seiner Halbform aus, denn dort wirken seine Augen so voller Arroganz und sein Blick lässt anmuten, dass er auf einen herabsieht… selbst wenn er einen halben Meter kleiner als seine Kontaktperson ist. Manche mögen diese Überheblichkeit in seinem Auftreten, andere wiederum würden ihn wohl am liebsten gleich den Hintern versohlen.
Neben seiner menschlichen Form und der Halbform, hat er auch noch seine
Katzenform, diese bekommt man allerdings sehr selten (und die meisten gar nicht) zu Gesicht. In dieser Form sieht er aus wie eine fast gewöhnliche schwarze Hauskatze, wobei sein Schwanz an der Spitze wieder gespalten ist und sein rechtes Auge von einem dichten Büschel an Fell verdeckt wird.
Sowohl in Halbform als auch in Katzenform ist zu beachten, dass das schwarze Fell von äußerster Kostbarkeit ist. Dementsprechend gut fühlt es sich an durch den Pelz zu streicheln und zu kraulen.